Wir, der interkulturelle Kinder-, Jugend- und Familienstützpunkt "BUS-STOP" e.V. sind eine Einrichtung der Berliner Kinder- und Jugendhilfe. In der Trägerschaft der ev. Kirchengemeinde Petrus-Giesensdorf sind wir Mitglied im Verband der ev. Jugend Berlin Steglitz -Zehlendorf.
Wir sind mit unserem "BUS-STOP" Stützpunkt seit 1998 in dem Sozialraum Lichterfelde-Süd tätig:
Unsere Arbeit begann auf den Straßen der Thermometersiedlung. Unser Konzept, flexibel und mobil auf die Gewohnheiten der Kinder und Jugendlichen im Kiez zu reagieren, ist eine Kernausrichtung unserer Arbeit. Hierbei steht die Deckung der sich ergebenden Bedarfe im Kiez unter dem Aspekt der Partizipation, wie es im KJHG/SGB VIII vorgesehen ist, im Vordergrund.
Unser Streetwork-Stützpunkt bestand aus einem Pavillon, den wir täglich auf dem Parkplatz der ev. Kirchengemeinde Petrus-Giesensdorf in der Celsiusstr. 71-73 aufbauten.
Ein Jahr später zogen wir in den umgebauten, ausrangierten Bücherbus der Bezirksbibliothek Steglitz um. Dieser Bus wurde uns freundlicherweise zur Verfügung gestellt, weil er im Zuge der Bezirksfusion nicht mehr benötigt wurde. Der Jugendhilfeausschuss förderte dieses Projekt "BUS-STOP" mit den damaligen Mitteln aus "Jugend mit Zukunft". Der Umbau zum Stützpunkt erfolgte mit den Kindern und Jugendlichen aus der Thermometersiedlung.
Die Polizei stellte eine spezielle "Bus-Haltestelle" in der Thermometersiedlung/Fußgängerzone bereit. So entstand der zweite Kinder- Und Jugendstützpunkt "BUS-STOP". Diese Bushaltestelle gab dem Projekt letztendlich den Namen, der bis heute aus Tradition beibehalten wurde.
Aus dieser Zeit stammt auch die erste von uns erhobene Sozialraumrecherche, die wir mit dem Bezirksamt/Jugendplanung abstimmten.
Im Jahr 2000 etablierten sich zunehmend die engagierten Träger im Kiez, und es entstand die Stadtteilkonferenz "Runder Tisch" Lichterfelde-Süd, an dem sich alle relevanten Träger und Bürger zusammensetzten, um die brennenden Probleme ihrer Region zu besprechen. So fand der Stützpunkt "BUS-STOP" neue Kooperationspartner und eine neuen Träger, nämlich die ansässige ev. Ortsgemeinde Petrus-Giesensdorf. Mit Mitteln, die zur Wohnumfeldverbesserung vom Senat bereit gestellt wurden, sanierten und renovierten wir mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen das ehemalige Gemeindezentrum.
Im Laufe der letzten zehn Jahre gab es einen Wandel in der soziale Zusammensetzung der Bewohner im Kiez. Heute sind 75% der Bürger nichtdeutscher Herkunft. Im Zuge dieser Veränderung entstanden völlig neue Bedarfe, die so vor mehr als zehn Jahren noch nicht zu erkennen waren. Die oft im Elternhaus fehlende deutsche Sprachkenntnis führt dazu, dass die Eltern und deren Kinder, die aus ca. 15 Nationen stammen, verstärkt Unterstützung in der Bildung und im Erwerb der deutschen Sprache brauchen. So ist unsere Konzeption auch auf die Bedarfe der hier lebenden Menschen mit ihrer unterschiedlichen kulturellen Herkunft und der sich daraus ergebenden Benachteiligungen weitgehend ausgerichtet (siehe Konzeption/Flyer).
Mit speziellen Projekten und täglichen Angeboten reagieren wir mit Kooperationspartnern aus dem Kiez mobil und flexibel auf die ständigen Herausforderungen, die sich aus den permanent entwickelnden Notwendigkeiten ergeben. Eine regelmäßige Evaluation ist notwendig, um rechtzeitige Änderungen des Konzeptes zu gestalten. Zum Anderen ist eine Vernetzung mit allen in der Stadtteilkonferenz Mitarbeitenden Voraussetzung, um im Rahmen von Prävention die politisch Verantwortlichen in die Arbeit einzubeziehen.
Wir sind deshalb aufgefordert, mit all unseren Mitarbeitern, ob hauptamtlich oder ehrenamtlich, uns durch Schulungen und Fortbildungen weiter zu qualifizieren, um den wachsenden pädagogischen Ansprüchen zu genügen.